Godzilla vs. Kong (2021)

Adam Wingard, USA 2021 – Treffen sich ein Riesengorilla und eine radioaktive Monsterechse… Ja, natürlich die Prämisse von Godzilla vs. Kong klingt wie der Beginn eines schlechten Witzes. Ist es letztlich auch, ernst nehmen darf man den Käse, der sich hier Drehbuch schimpft, jedenfalls zu keiner Zeit. Das galt auch schon für Godzilla 2: King of the Monsters, der sich im Gegensatz dazu aber übermäßig ernst nahm. Und weil die neueste Monsterkeile aus dem Hause Warner sich in dieser Hinsicht deutlich zurücknimmt, ist auch ein besserer Film herausgekommen.
Drei Jahre nach King of the Monsters wird hier der Kong aus Skull Island vom nächsten total mysteriösen Mega-Techkonzern neben Monarch von seiner Insel geholt, um die Menschen in die Hohlerde zu führen, wo eine bislang unbekannte Energiequelle genutzt werden soll, um eine Maschine anzutreiben, die es mit Godzilla aufnehmen kann und… Ach, alles wumpe. Was zählt, ist, dass dieser Tiertransport dazu führt, dass der Primat und das Reptil sich in zwei ausufernden Kämpfen an die Gurgel gehen. Der erste auf dem Meer, der zweite in Hongkong, wobei die Stadt völlig dem Erdboden gleichgemacht wird. Im Gegensatz zu King of the Monsters finden diese Schlachten bei Tag statt, man erkennt also tatsächlich etwas, und machen in ihrer Absurdität große Laune.
Ebenfalls besser als im direkten Vorgänger ist einerseits die Tatsache, dass es bis zu den Credits nur etwas mehr als 100 Minuten sind, die zudem nicht mehr zu einem Drittel über Bildschirme erzählt werden, und dass die charakterlichen Pappkameraden a.k.a. die menschlichen Figuren deutlich weniger Platz bekommen. Der eine der beiden Plots, der sich um die von Millie Bobby Brown verkörperte, aus dem Vorgänger bekannte Wissenschaftlertochter dreht, ist zwar ein purer Reinfall. Der andere hingegen um zwei Wissenschaftler*innen (Rebecca Hall und Alexander Skardgard) sowie eine junge, taubstumme Ureinwohnerin von Skull Island (Kaylee Hottle) funktioniert. Das sind immerhin 50 Prozent mehr als in King of the Monsters.
Denn, auch das ein Pluspunkt des Films, die eigentlich Hauptfigur ist kein Mensch, sondern Kong (weshalb dieser Streifen auch eigentlich Kong vs. Godzilla heißen müsste), der hier eine klassische Quest durchlebt und der nicht nur durch sein menschenähnliches Äußeres über so viel mehr empathisches Potential verfügt, als all die Forscher*innen, die dieses Monsterverse bisher zu bieten hatte, oder Godzilla. Am Ende ist das alles aber ohnehin wenig mehr als Füllmaterial. Was zählt, ist, dass es knallt. Und diesbezüglich lässt Godzilla vs. Kong endlich wieder ein bisschen von dieser dumpfen Blockbuster-Leinwandmagie aufflammen, die wir seit gut einem Jahr nicht mehr erleben durften. Hat Spaß gemacht, danke.
Bild & Trailer: (c) Warner Bros.
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