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Filme gesehen #133

Diese Woche mit Der Mann, der vom Himmel fiel, Die Reise ins Labyrinth und The Neon Demon.

Der Mann, der vom Himmel fiel (The Man who fell to Earth, Nicolas Roeg, UK 1976)
David Bowie Doublefeature Teil 1: Science-Fiction. Mr. Bowie als Alien, das auf der Erde landet, zum Millionär wird und daran arbeitet, auf seinen Heimatplaneten zurückzukehren. Das ist – besonders anfangs – sehr kryptisch erzählt und präsentiert einen schwierigen, wankelmütigen Protagonisten. Viel nackte Haut, viel Symbolismus: Der Mann, der vom Himmel fiel ist ein Film, der – so scheint es – um seinen Hauptdarsteller herum geschrieben wurde, denn David Bowie spielt sich hier selbst (oder vielmehr seine öffentliche Kunstfigur). Fans haben kennen das Ding sicher schon auswendig, alle anderen können einen Blick riskieren, wenn sie vor kryptischen, schwerfälligen Filmen nicht zurückschrecken.
imdb / Trailer
Die Reise ins Labyrinth (Labyrinth, Jim Henson, USA/GBR 1986)
David Bowie Doublefeature Teil 2: Fantasy. Labyrinth ist eine Mischung aus Der Zauberer von Oz und Alice im Wunderland: Mädchen verliert ihren kleinen Bruder an den bösen Koboldkönig (Mr. Bowie), muss ein magisches Labyrinth durchqueren, um ihn zu retten und findet dabei drei hilfsbereite Freunde. Und um gleich mal die größte Stärke gegenüber Der Mann, der vom Himmel fiel zu nennen: Die Rolle des Antagonisten steht dem letztjährig Verstorbenen deutlich besser. Dass er noch die komplette Musik des Films produziert hat – umso besser. Am ehesten punktet Labyrinth aber bei Set- und Charakter-Design: Verspielte Kulissen, dutzende, liebevoll gestaltete Puppen, (fast) alles handgemacht – so was übt auch heute noch einen großen Charme aus. Labyrinth kann man sich deshalb auch anschauen, ohne zur eigentlichen Zielgruppe, die zwischen 6 und 12 liegen dürfte, zu gehören.
imdb / Trailer
The Neon Demon (Nicolas Winding Refn, FRA/DNK/USA 2016)
Als riesiger NWR-Fan schäme ich mich fast dafür, das aktuelle Werk des dänischen Regisseurs bis jetzt verpasst zu haben. Zumal das Szenario ja vielversprechend klingt: Eine 16-Jährige platzt in der Model-Szene von Los Angeles und erntet schnell Erfolg und Neid. Wie schon in seinen letzten Filmen macht Refn aus dieser simplen Prämisse einen hypnotischen Bild- und Tonrausch: Flackernde Neon-Lichter, bis ins Detail durchkomponierte Bilder voller Farbkontraste, Spiegel als visuelles Leitmotiv, dazu betörende Elektro-Musik. Der Mann hinter Drive spielt sein ästhetisches Können mal wieder voll aus, kommt dabei aber nicht an sein Meisterwerk von 2011 heran. Das liegt vor allem an den verstörenden letzten 30 Minuten, die einen WTF-Moment nach dem anderen abhaken. Dass The Neon Demon für seine Hauptakteurin nicht gut ausgeht, macht schon das erste Bild deutlich. Aber meine Fresse, diese finale halbe Stunde verlangt schon wirklich einen starken Magen und viel Toleranz für provokative Bilder. Um dem Thema „Schönheit“ auf den Grund zu gehen und die Mode-Szene zu entlarven bzw. zu dekonstruieren ist das wahrscheinlich notwendig – ein wenig gezwungen fühlt es sich dann aber doch an.
imdb / Trailer

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