Terry Gilliam, ESP/FRA/BEL/POR 2018
Dass es The Man who killed Don Quixote tatsächlich gibt, ist schon allein deshalb schön, weil sich Regisseur Terry Gilliam damit einen Traum erfüllen konnte, den er schon seit 27 Jahren hegte: Nämlich diese verrückte Geschichte zu erzählen. Umso besser, dass dabei auch noch ein guter Film herausgekommen ist. Zwar kein großartiger, der an Gilliams Klassiker 12 Monkeys und Brazil herankommt – aber dennoch einer, den man sehen sollte. Vorausgesetzt, man kann sich für skurrile Geschichten mit sprunghaftem Plot und einem unzuverlässigen Erzähler begeistern.
Im Mittelpunkt steht der Regisseur Toby (Adam Driver), der im spanischen Hinterland einen Werbespot inszenieren soll und dabei einem alten Weggefährten begegnet: einem ehemaligen Schuster (Jonathan Pryce), den er einst als Don Quixote für seinen Studentenfilm gecastet hatte und der seitdem davon überzeugt ist, wirklich Don Quixote zu sein. Für beide beginnt eine Odyssee voller seltsamer Begegnungen, die die Grenze zwischen Film und Realität sowohl für Toby als auch den Zuschauer immer weiter verschwimmen lassen.
Gilliam-typisch kann man sich hier also nie sicher sein, was nun echt ist und was nicht, was Fantastik und was Wirklichkeit. Zugleich changiert The Man who killed Don Quixote mühelos zwischen Comedy und Drama. Da wird zwar nicht jeder Ton genau getroffen und auch das Ende ist nicht die brillante Pointe, die dieser Film hätte bekommen können. Nichtsdestotrotz ein tolles, weil sehr unterhaltsames und angenehm abgedrehtes Ding.
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