Gottes Werk & Teufels Beitrag

The Cider House Rules, Lasse Hallström, USA 1999 – Der Titel ist bekannt und geläufig – doch welche Geschichte sich hinter dem geradezu epischen Namen Gottes Werk & Teufels Beitrag versteckt, das hatte sich mir bisher verschlossen. Dank der Arte-Mediathek weiß ich nun: Es ist eine Erzählung rund um ein Waisenhaus im Landesinneren der USA, wo ein gewisser Dr. Larch (Michael Caine) Entbindungen und (illegale) Abtreibungen an Frauen durchführt, die alleinstehend oder verzweifelt sind, die etwas zu verbergen haben oder Gefahr laufen, im Falle einer Geburt geächtet zu werden.

Bei erfolgreichen Entbindungen werden die Kinder sogleich in die Gemeinschaft des Waisenhauses aufgenommen – einer von ihnen ist Homer (Tobey Maguire), der bis zu seiner Volljährigkeit keine Familie findet und deshalb bei Dr. Larch in die Lehre geht. Doch dann wird er erwachsen, will hinaus in die Welt und ergreift dafür die passende Gelegenheit. Homer reist an die Küste, um dort andere Facetten des Lebens kennen zu lernen. Um zu arbeiten und zu lieben.

In dem anfangs so harmonischen, bisweilen auch kitschigen Streifen, der zur Zeit des zweiten Weltkriegs spielt, schlägt die Handlung im letzten Drittel drastische Wendungen ein. Unter der romantisierten Oberfläche versteckt sich eine erstaunlich feinfühlige Auseinandersetzung mit dem (vor allem in den USA) so schwierigen Thema Abtreibung. Das könnte zwar noch subtiler geschehen – und eine Reduzierung des übrigen, emotionalen Ballasts einiger Beteiligter hätte der Dynamik der Erzählung ebenfalls gut getan. Dafür dürfen wir eine sehr junge Charlize Theron, die das blasse Schauspiel der Hauptakteurs locker wett macht, bei der Arbeit bewundern. Eine echte Empfehlung kann ich für diesen arg konventionellen Film zwar nicht aussprechen. Falsch macht man damit aber auch nichts.

imdb / Trailer

Bild: © Studiocanal

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