Der wunderbare Mr. Rogers (2019)

A Beautiful Day in the Neighborhood, Merielle Heller, USA 2019 – Nächster Coup für den – offensichtlichen – Schauspielgott Tom Hanks. In Der wunderbare Mr. Rogers verkörpert er den US-Kinderfernsehstar Fred Rogers, eine Art amerikanischer Peter Lustig, allerdings weniger in Sachen Technik oder Natur, sondern auf zwischenmenschlicher, emotionaler oder gar existenzieller Ebene arbeitend. Ein bedächtiger, in sich ruhender Mann, über den der zynische Investigativ-Journalist Lloyd Vogel (Matthew Rhys) ein Porträt schreiben soll. Auch wenn der (deutsche) Titel etwas anderes suggeriert, steht hier nicht Rogers, sondern Vogel als Protagonist im Mittelpunkt. Seine Begegnungen mit der TV-Legende werden zum Katalysator für die Bewältigung seiner eigenen Probleme – allem voran mit seinem Vater (Chris Cooper), der die Familie einst verlassen hat und nun wieder Kontakt knüpfen will.

Natürlich ist es dennoch Hanks, der das Herz dieses Films bildet. Selten habe ich ein derart einlullendes, und doch so unaufdringliches Schauspiel erlebt, ich klebte Rogers ob seiner ruhigen, einnehmenden Art förmlich an den Lippen. Gäbe es den obligatorischen Downer im vierten Akt nicht, Der wunderbare Mr. Rogers wäre ein perfekter Feel-Good-Film im besten Sinne. Da werden persönliche und emotionale Bruchstellen auf so wunderbar menschliche Weise gekittet, ohne dass es pathetisch-rührselig werden würde – es ist eine wahre Freude. In seiner finalen Ausführung gereicht es hingegen „nur“ zu einem sehr, sehr guten Feel-Good-Film, der Missmut, Zynismus und jegliche andere Aversion gegenüber dem Leben und seinen Mitmenschen davonwischt, als seien es kleine störende, aber mit ein bisschen Mühe leicht lösbare Schmutzflecken.

imdb / Trailer

Bild: © Sony Pictures

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