Concrete Cowboy (2020)

Ricky Staub, USA/UK 2020 – Cole (Caleb McLaughlin), 15 Jahre alt und von einem Problem ins nächste stolpernd, fliegt von seiner Schule in Detroit und wird von seiner Mutter nach Philadelphia gebracht. Sie lädt ihm bei seinem Vater Harp (Idris Elba) ab, zu dem Cole schon seit Jahren keinen Kontakt hat. Nicht nur Cole ist mit der Situation überfordert, auch Harp ist es: Väterliche Gefühle kann er nur schwer aufbringen und versucht, dies mit pädagogischer Härte zu überspielen. Erst recht als Cole beginnt, mit einem örtlichen Kleinkriminellen abzuhängen.

Doch irgendwann finden Vater und Sohn zueinander – über die Fletcher Street Riders. Die bemühen sich mitten in der Betonwüste Phillys, die lokale Reit- und Cowboy-Kultur am Leben zu halten und jungen Menschen Ziele und Perspektiven zu vermitteln, sie Disziplin zu lehren und damit von der Straße wegzubringen. Doch Gentrifizierung, polizeiliche und politische Willkür machen auch hiervor nicht halt…

Als Hybrid aus Familiendrama und Milieustudie (basierend auf wahren Tatsachen) macht Concrete Cowboy seine Sache prinzipiell gut: Neben den professionellen sind es vor allem die Laiendarsteller, von denen der Film profitiert und aus denen er einen Großteil seiner Authentizität schöpft. Und doch wäre hier mit mehr dramaturgischem Feinschliff noch deutlich mehr drin gewesen, zu berechenbar ist der Plot letztlich, zu lange dauert es, bis die emotionalen Momente greifen, zu viele Leerstellen bleiben am Ende. Innerhalb der 2021er-Netflix-Offensive ist Concrete Cowboy damit ein überdurchschnittliches Werk, das dennoch hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

imdb / Trailer

Bild: (c) Netflix


Posted

in

,

by

Comments

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..